DIE BEPFLASTERUNG

Das Pflaster der neuen Hauptstraße

 

Die gesamte Hauptstraße wird von der Renchener Straße bis zur Josef-Geldreich-Straße einheitlich gepflastert. Das Natursteinpflaster (Granit) besteht aus sechs Farbstufen, die die Hauptstraße in das historische Erscheinungsbild der Nebenstraßen und Fassaden harmonisch einbinden. Die Pflastersteine sind 16 Zentimeter tief und 16/20 Zentimeter
breit und werden im sogenannten M-Strich-Verband verlegt. Durch diese Verlegeart und die verschiedenen Pflasterfarbtöne wirkt die etwa 7.100 Quadratmeter große Pflasterfläche der Hauptstraße lebendig. 

 

Um die endgültige Entscheidung der Pflasterverlegung treffen zu können, wurden Musterflächen ausgelegt. Aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs an Langlebigkeit, Barrierefreiheit und optischer Erscheinung musste die ursprünglich geplante Herstellung und Bearbeitung der Pflastersteine unter Hinzuziehung von Gutachtern und erfahrenen Pflasterexperten neu überdacht werden.
Am 24. Oktober 2016 konnte der Gemeinderat seine endgültige Entscheidung zur Pflasterung treffen, die die sofortige Produktion auslöste. Am 08. November 2016 starteten die Pflasterarbeiten durch die Kehler Firma Krasniqi , ein Subunternehmer der Firma Schleith, in der Einmündung Südring.

 

Die verwendeten Natursteine kommen aus Steinbrüchen in Schweden, Spanien und Polen. Im polnischen Steinbruch werden sie als Felsbrocken angeliefert, auf Maß gesägt und geflammt (die glatten Steinoberflächen und Kanten werden mit einem
Brenner aufgeraut). Das Flammen hat mehrere Vorteile: 

  • Die rauen Oberflächen zeichnen sich durch eine hervorragende Rutschsicherheit aus. Sie sind eben und damit sehr gut begeh- und befahrbar (Kinderwagen, Rollstühle, Rollatoren).
  • Die angerauten Kanten sorgen für einen gleichmäßigen Fugenverlauf (etwa 10 mm breit) und wirken dennoch lebendig.
  • Die rauen Seiten erhöhen die Stabilität des Belages, da sich das Fugenmaterial (Basaltsplit) besser verzahnen kann.

 

Ein vier Zentimeter dickes Porphyr-Mineralgemisch, geliefert von einem ortsansässigen Steinbruchbetrieb, bildet die Grundlage für die Pflastersteine. Im ersten Schritt setzten die Pflasterer die 70 Zentimeter breite Muldenrinne. Die dafür eingerichtete
Holzverschalung wurde mit Beton gefüllt. Anschließend wurden die Muldensteine sowie die anliegenden Pflastersteine mit einem Spezialkleber vorbehandelt und direkt in das frische Betonbett geklebt. 

 

Anschließend folgte die Verlegung der Natursteine. Nach dem festgelegten Farbmuster wurden die Steine der sechs verschiedenen Farbtöne einzeln ausgewählt und per Hand im sogenannten M-Strich-Verband in das Pflasterbett gesetzt. Für die Randbereiche mussten die Steine einzeln vermessen und mittels einer Spezialsäge auf Maß geschnitten werden. Bei Einbauten wie Schachtdeckel wurden die Steine mit einem Trennschleifer zugesägt und teilweise mit Hand nachgearbeitet. 

 

Die Pflasterfugen wurden mit Basaltsplitt verfüllt. Nach dem der Splitt auf der Steinfläche verteilt war, kehrten die Pflasterer das Material mit Besen in die Fugen. Zum Schluss wird die Pflasterfläche mit einer Rüttelplatte abgerüttelt (etwa einen Zentimeter in
das Pflasterbett gedrückt). 

 

Das neue Pflaster wird in den Einmündungen der Seitenstraßen fortgesetzt und in die vorhandenen Oberflächenbefestigungen überführt. Die Hauptstraße wird von der Josef-Geldreich-Straße bis zur Renchener Straße niveaugleich ausgebaut, das
bedeutet, dass aktuelle Abstufungen zwischen Straßenraum und Bordsteinen zukünftig nicht mehr existieren. Nach Möglichkeit werden einstufige Eingänge von Geschäften und Gebäuden barrierefrei gestaltet.

 

Der Straßenverlauf der Appenweierer Straße in die Renchener Straße wird nach der Umgestaltung verkehrlich an Bedeutung gewinnen und als Vorfahrtsstraße wieder eine Asphaltdecke erhalten. In den Gehwegbereichen wird die Natursteinpflasterung
der Hauptstraße aufgenommen. 

 

In den fertiggestellten Abschnitten sind weitere Restarbeiten notwendig. Für die Festigkeit des Pflasterbelages ist es wichtig, dass sich der Basaltsplitt in den Fugen gut setzen kann. Aus diesem Grund verbleibt eine dünne Basaltschicht auf der Oberfläche und wird in regelmäßigen Abständen in die Fugen gekehrt.

 

 

 

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